Walter Casanova
«Der bekannte Bildhauer der im Verborgenen malte»
Vernissage 1. Juni 2021, 19 Uhr
Ausstellungsdauer bis 19. Juni 2021
Einführung, Pius Müller, ArtSeefeld**
Während 50 Jahren arbeitete der 1918 in Chur geborene Steinmetz und Bildhauer Walter Casanova im Böcklin Atelier der Stadt Zürich. Nur wenige Eingeweihte wussten vom seinem stillen Schaffen als Zeichner und Kunstmaler. Zeitlebens konnte ihn niemand dazu bewegen, seine Bilder öffentlich zu zeigen. Nur ein paar wenigen Freunden hat er Zugang zu seinem Atelier, das chaotisch und mit Bildern überfüllt war, gewährt. Einer dieser Freunde, Adrian Hossli, sein Ateliernachbar, blieb dem Künstler auch nach dessen Unfall 1989, nach dem er querschnittgelähmt nie mehr arbeiten konnte, eng verbunden. Gegen den Willen des Künstlers, sein Werk nach seinem Tod 1999 zu verbrennen, gelang es ihm, einen Teil des Geamtwerkes zu retten. Durch unsachgemässes Lagern im Atelier verklebten oder zerbröselten unzählige Werke. Mehrere hundert Werke sind jedoch geblieben, die meisten in einem fragilen Zustand, denn die Arbeiten sind zum Teil auf Spanplatten gemalt und auf jeder nur möglichen Art von Trägeraterial mit jedem verfügbaren Medium. Beim Betrachten seines Werkes fällt die Nähe zum Zeitgenossen Ernst Ludwig Kirchner auf. Die meisten Sujets thematrisieren den Menschen in seinen Beziehungen und oft hat er Texte zu den Bildern geschrieben so wie: «Man muss gross sein, um allein zu sein».
Eine erste Ausstellung des Nachlasses Casanova fand 2005 im Kunstmuseum Chur grosse Beachtung. Nach der nun vollständigen Inventur der verbliebenen Werke zeigt die Galerie Pius Müller ArtSeefeld als Gast - bei GabrielaW - eine sorgfältige Auswahl dieses unbekannten Genies.
Zudem werden während der Ausstellungsdauer verschiedene «Kunstgespräche» zur Arbeit Casanovas stattfinden. Details werden auf der Homepage publiziert.